Brustkrebs – Leben mit der Brustprothese

 

Im Rahmen der Krebsgeschichten 2019 gab es einen Abend nur für Frauen: Brustamputierte und alle anderen interessierten Frauen konnten sich über die prothetische Versorgung informieren und bei Wäsche und Bademoden erfahren: Es gibt für jede Frau die individuelle Lösung, die eine perfekte Optik zaubert.

Foto: Eva Heimen mit einem Teil der Ausstellungsware, die sie an dem Abend den Frauen zeigen konnte. Foto: Pielorz

Nach einer Einführung von Vereinsgründungs- und Vorstandsmitglied Prof. Dr. Andreas Tromm, Chefarzt Innere EvK, stellte Eva Heimen von einem Sprockhöveler Sanitätshaus die prothetische Versorgung der Frauen mit Voll- und Teilprothesen vor. Allein von einer einzigen Firma gibt es nur einer Größe 34 (!!!) verschiedene Modelle. Dann gilt es zu überlegen: sollen e symmetrische und asymmetrische Prothesen sein? Wie ist die Brustform oder kommt eventuell eine Sonderform in Frage? Das Material der Prothesen besteht aus Silikon. Es gibt Prothesen in einer Größe in unterschiedlichen Gewichtsklassen. „Nicht immer ist die leichteste Prothese die beste Wahl. Das Gewicht ist grundsätzlich eines der wichtigsten Themen, denn die Brustprothese wird ja nicht über die Brustwand, sondern über den BH-Träger gehalten. Eine Prothese wiegt in der Regel zwischen 100 und 700 Gramm“, erklärt Eva Heimen. Sie hat jede Menge Prothesen mitgebracht und die Teilnehmer des Abends können sie in die Hand nehmen. Neben den Prothesen, die in einer Tasche im BH getragen werden, gibt es auch Haftprothesen, die direkt auf der Haut getragen werden können. „Hier muss man die jeweilige Hautbeschaffenheit berücksichtigen. Wichtig ist beispielsweise, ob eine Frau stark schwitzt. Auch das Narbengewebe ist von Bedeutung. Positiv ist für die Trägerin, dass diese Prothese vom Gewicht her eine Erleichterung für den Schulterbereich darstellt.“ Eine der Frauen an diesem Abend trägt für Eva Heimen eine solche Prothese und probiert sie aus. „Die Erfahrungen sind für mich sehr wichtig, um sie in die Beratungen integrieren zu können“, macht die Fachfrau deutlich. Daneben zeigt Eva Heimen auch Schwimmprothesen. Grundsätzlich, sagt sie, könne man auch mit einer Silikonprothese schwimmen gehen. Aber eine eigene Schwimmprothese kann eben nach dem Schwimmen in der Bademode verbleiben und die Trägerin zieht einfach wieder den BH mit ihrer „normalen“ Prothese an. Wäsche und Bademoden stehen ebenfalls zum Berühren bereit – und machen deutlich: Von unendlich vielen verschiedenen BH-Modellen über schicke Nachtwäsche und T-Shirts bin hin zu Bademoden gibt es für brustamputierte Frauen schlichtweg alles. Nicht alles kann über die Krankenkasse gezahlt werden, aber auch die Eigenleistungen halten sich oft in Grenzen.

Falls es Probleme gibt: auch hier kann die Krebshilfe Sprockhövel/Hattingen helfen. Wer über den gemeinnützigen Verein einen Antrag stellt, darf auf eine schnelle und unbürokratische Hilfe hoffen. Für den Fall, dass die eigenen finanziellen Kräfte nicht ausreichen…